Wenn Sie sich in Zagreb wegen eines Arztbesuchs oder Gesundheitstourismus befinden, seien Sie sicher, dass Sie in guten Händen sind. Zagreb (und das ganze Kroatien) entwickeln seit Jahrhunderten medizinisches Wissen und Kompetenzen, was mit ihrer reichen wissenschaftlichen Geschichte zu beweisen ist.
Im Folgenden lesen Sie über interessante Standorte, die von der Tradition der Wissenschaft und Gesundheitswesen in Zagreb zeugen.
Das alte Chemielabor auf Stross
Zagreb ist Heim eines alten Chemielabors, in dem einmal Nobelpreisträger für Chemie tätig waren. Das Labor befindet sich auf Strossmayer-Platz (oder Stross). Stross ist bekanntester danach, dass er Gastgeber vieler Festivals ist und die lebhafteste Destination in der Stadt, dennoch ist seine faszinierende wissenschaftliche Geschichte vielen noch unbekannt.
© Advent in Zagreb Eingang Strossmayer-Platz
Im alten Chemielabor befindet sich die Ausstellung vom Leben und Werk seiner ehemaligen Einwohner, Nobelpreisträger Lavoslav Ružička (1887 – 1976) und Vladimir Prelog (1906 – 1988). Die Kompetenzen der beiden reichten auch in die Medizin hinein.
Ružička hat zum Beispiel von 1933 bis 1934 richtige Synthese und Struktur des männlichen Sexualhormons Androsteron entdeckt. Prelog, der in jüngeren Jahren mit dem modernen pharmazeutischen Gigant Pliva zusammengearbeitet hat, hat unterschiedliche Forschungen geleitet, von denen einige auch Antibiotika umfasst haben.
Fakultät für Medizin und Fakultät für Zahnmedizin der Universität Zagreb
Die angesehene Universität Zagreb, die aus 34 Akademien und Universitäten besteht, ist die älteste und größte Universität in Kroatien. Sie wurde 1669 vom habsburgischen König Leopold I. gegründet. Zur Universität gehören vier Einrichtungen aus dem Gebiet der Biomedizin:
- Fakultät für Medizin, wurde im Jahr 1917 als selbstständige Einrichtung gegründet.
- Fakultät für Zahnmedizin, wurde im Jahr 1962 als selbstständige Einrichtung gegründet (obwohl die Abteilung für Zahnmedizin vom Jahr 1892 an der Universität besteht).
- Fakultät für Tiermedizin, wurde im Jahr 1919 als selbstständige Einrichtung gegründet.
© Universität Zagreb, Fakultät für Medizin Studenten an den Lehrveranstaltungen der Fakultät
für Medizin
Die älteste Apotheke in Zagreb „K Crnom Orlu“
Apotheke „K Crnom Orlu“ („Zum schwarzen Adler“) ist die älteste in Zagreb.
Die historische Apotheke geht auf das Jahr 1355 zurück.
© Borislav Marinic Die Apotheke befindet sich an der Ecke des Steinernen Tores in der
Oberstadt von Zagreb
Man sagt, dass der Urenkel von Dante Alighieri, der Apotheker Niccolo Alighieri, einmal in Zagreb gelebt und in K Crnom Orlu gearbeitet hat.
Kroatische Akademie der Wissenschaften und Künste
Josip Juraj Strossmayer, der Bischof von Đakovo und Srijem (Syrmien) initiierte die Gründung von Jugoslawischer Akademie in Zagreb 1860. Im Laufe der Jahre wuchs sich Akademie immer mehr aus und wurde zur berühmten Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Einer der wichtigsten Präsidenten der Akademie war der weltbekannte Dr. Andrija Štampar (1888 - 1958).
Štampar war von 1919 bis 1930 als Leiter der Hygiene-Abteilung des jugoslawischen Gesundheitsministeriums tätig. Zu dieser Zeit hat er 250 hygienische Einrichtungen eröffnet, darunter Schule für Öffentliches Gesundheitswesen, mehrere Institute für Öffentliches Gesundheitswesen, bakteriologische Stationen, Kliniken für Kampf gegen Tuberkulose, Geschlechtskrankheiten und Trachom.
Štampar ist in den 30-er Jahren als Fachexperte für Gesundheitswesen durch die Welt gereist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er einige prestige Positionen inne, wie zum Beispiel:
- Direktor der Schule für Öffentliches Gesundheitswesen in Zagreb
- Dekan der Fakultät für Medizin in Zagreb
- Rektor der Universität Zagreb
- Gründer des Hygiene-Instituts
- Erster Vizepräsident des Wirtschafts- und Sozialrates der Vereinten Nationen
- Vorsitzender der ersten WHO-Generalversammlung in Genf 1948
Von 1947 bis 1958 war er Präsident der Jugoslawischen Akademie der Wissenschaften und Künste (heute Kroatische Akademie der Wissenschaften und Künste)
© M. Vrdoljak / Zagreb Tourismusverband